Older People Living Alone (OPLA) – Non-kin-carers' support
Immer mehr alte und hochbetagte Menschen leben in einem Einpersonenhaushalt. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, doch sind es mehrheitlich Frauen, die im hohen Alter davon betroffen sind. Wenn Hilfe- und Pflegebedürftigkeit zunehmen, ist der Verbleib in der häuslichen Umgebung trotz vielfältiger flächendeckender Angebote bedroht. Am Ende des Lebens spitzt sich die Situation häufig zu. Alleinlebende ältere Menschen sind deshalb eine besonders vulnerable Gruppe, wenn es um die Erfüllung des Wunsches geht, zu Hause sterben zu können. Hierbei stellen Freundinnen/Freunde oder Nachbarinnen/Nachbarn eine wesentliche Ressource dar. Diese Form der außerfamiliären informellen Hilfe wird jedoch bislang, sowohl in Politik und Gesellschaft als auch in der Forschung, noch kaum in den Blick genommen. Wie informelle außerfamiliäre Unterstützungsarrangements gestaltet sein müssen, damit ein Verbleib alleinlebender älterer Menschen im eigenen Zuhause „bis zuletzt“ gelingen kann, ist daher von zentraler Bedeutung für die zukünftige Gestaltung von Therapie, Pflege und Betreuung dieser Zielgruppe.
Mit diesem Projekt soll eine solide Wissensgrundlage hinsichtlich der Herausforderungen einer Versorgung für alleinlebende Menschen in der letzten Lebensphase ohne familiäre Unterstützung im Nahbereich geschaffen werden, auf deren Basis in weiterer Folge Empfehlungen abgeleitet werden können.
Es handelt sich hierbei um ein dreijähriges Forschungsvorhaben, basierend auf einem Längsschnittdesign. Arrangements alleinlebender älterer Menschen mit ihren informellen außerfamiliären Helferinnen/Helfern sollen über einen Zeitraum von 18 Monaten über sequenzielle qualitative Interviews (persönlich und telefonisch) untersucht werden. Die Zeit zunehmender Hilfs- und Pflegebedürftigkeit bis hin zum Lebensende steht dabei im Mittelpunkt des Interesses. Im Todesfall der alleinlebenden Person werden die Erhebungen ca. drei bis fünf Monate später mit einem bilanzierenden Interview mit der informellen Helferin / dem informellen Helfer abgeschlossen. Die Analyse der Interviews erfolgt sowohl „fallverlaufsbezogen“ als auch im Querschnitt unter Anwendung gängiger Verfahren der qualitativen Forschung.
Im gesamten Zeitraum sollen 20–25 Fallverläufe erfasst werden, bestehend aus insgesamt bis zu 200 persönlichen Interviews. Im ersten Arbeitsjahr galt es die Datenerhebung vorzubereiten und unter Einhaltung ethischer Standards für „sensitive Forschung“ mit der Durchführung zu beginnen. Im zweiten Arbeitsjahr (2019) stand die weitere Anbahnung und Durchführung der Interviews im Vordergrund. Die Rekrutierung von Teilnehmerinnen/Teilnehmern gestaltete sich äußerst herausfordernd. Die Erhebung der Daten konnte weitgehend abgeschlossen werden. Die Datenaufbereitung und die Datenanalyse werden fortgeführt.
Projektteam:
Priv. Doz.in Dr.in Sabine Pleschberger, MPH (Projektleitung)
Dr.in Paulina Wosko (Key Researcher)
Johanna Pfabigan, BSc, MSc
Nationale Kooperationspartner/innen
Universität Wien / Institut für Pflegewissenschaft
Assoz. Prof.in Dr.in Elisabeth Reitinger
Dr.in Barbara Pichler
Wirtschaftsuniversität Wien / Forschungsinstitut für Altersökonomie
Dr.in Birgit Trukeschitz
Mag.a Judith Kieninger, BA