Hintergrund
Um mangelernährte PatientInnen behandeln zu können und negative Folgen zu verhindern, müssen die Betroffenen frühzeitig erkannt werden. Dazu empfehlen Leitlinien validierte und reliable Screening-Tools. Die Durchführung des Screenings soll am Aufnahmetag erfolgen. So kann frühzeitig eine Ernährungstherapie gestartet und eine Verschlechterung des Ernährungszustandes verhindert werden.
Problem
Mangelernährungs-Screening-Tools werden in der Praxis nicht immer angewendet. Daten der österreichischen Pflegequalitätserhebung zeigen, dass in österreichischen Einrichtungen bei lediglich 21,2% der PatientInnen ein Screening-Tool angewendet wird. In der Forschung besteht das Problem, dass bis dato nur wenige Studien mit gutem Studiendesign zur Effektivität von Screening-Tools durchgeführt wurden.
Ziel
Ziel dieser Studie ist es daher, die Effektivität der Einführung eines validen und reliablen Mangelernährungs-Screening-Tools zu erfassen. Im Speziellen sollen die Auswirkungen auf
- Prozessindikatoren (z.B. Anteil mangelernährter PatientInnen, die eine Intervention erhalten)
- Wissen und Einstellungen von Pflegepersonen und ÄrztInnen zum Thema Mangelernährung untersucht werden.
Intervention
Die Intervention ist die Einführung eines Mangelernährungs-Screening-Tools. Dabei wird besonderes Augenmerk auf begleitende Schulungen für alle beteiligten Personen (ÄrtzInnen, DGKP, Pflegeassistenz) gelegt. Diese Schulungen werden im interdisziplinären Team entwickelt und bestehen aus zwei Teilen: aus einer Schulung vor Ort und aus einem Web-Based-Training (spezielle Form des E-Learnings).
Methode
Es wird eine prospektive kontrollierte Studie mit Pretest-Posttest-Design durchgeführt. Die Prozessindikatoren werden den PatientInnen-Dokumentationen entnommen, das Wissen und die Einstellungen der Pflegepersonen und Ärzte mittels standardisiertem Fragebogen erhoben.