Warum entwickeln manche Menschen ein hohes Weisheitslevel im Laufe ihres Lebens, andere hingegen nicht? Welche Rolle spielen das Erleben von und die Auseinandersetzung mit Lebensereignissen für die Entwicklung von Weisheit? Antworten auf diese Fragen helfen einerseits bestehende wissenschaftliche Theorien zu verfeinern, andererseits können sie auch die Grundlage für Interventionsprogramme im Bildungsbereicht, Gesundheitsbereich und in der Wirtschaft bilden. Bislang gibt es jedoch nur wenige wissenschaftliche Studien, die sich mit Weisheit im realen Leben befassen. Basierend auf empirischen und theoretischen Aspekten verschiedener Forschungsrichtungen wird das MORE-Wisdom Modell postuliert. Innerhalb dieses Modells werden vier Komponenten definiert, die in dynamischer Interaktion mit Lebenserfahrungen die Entwicklung von Weisheit im Lebenslauf begünstigen: Sense of Mastery, Offenheit, eine reflexive Einstellung/Haltung und Emotionsregulation. Die Überprüfung dieses Modells steht im Mittelpunkt des aktuellen Forschungsprojektes. Die Stichprobe wird mittels eines Nominierungsansatzes zusammengestellt: Über die Medien werden Menschen aufgerufen, Personen zu nominieren, die sie für besonders weise halten. Die Nominierten sowie alte und junge Kontrollpersonen werden zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Neben ausführlichen Fragebogendaten, primär zu Weisheitsmaßen und den Faktoren des MORE Wisdom Modells, listen die TeilnehmerInnen in Lebensereignismatrizen ihre wichtigsten, schwierigsten und besten Lebensereignisse auf und beurteilen sie bezüglich mehrerer Kriterien. Die schwierigsten und besten Ereignisse werden dann in standardisierten Interviewsitzungen näher beleuchtet. Die Daten werden inhaltsanalytisch ausgewertet. Wir erwarten primär, dass weise Personen anders mit Lebensereignissen umgehen, was sich in den MORE Komponenten wieder spiegeln sollte.
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Arete / University of Chicago
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