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Dehydratation (kritische Verringerung des Körperwasseranteils) stellt für die ältere Bevölkerung ein nicht zu unterschätzendes gesundheitliches Risiko dar. Durch Schädigung von Nervenzellen können verschiedenste neurologischen Ausfallerscheinungen auftreten, wie z.B. Bewußtseinstrübungen, Muskelschwäche, Krämpfe sowie Koma. Durch Hypotonie ausgelöste Kreislaufschwächen erhöhen das Sturzrisiko. Nach einer amerikanischen Studie enden 17% der Dehydratationen bei älteren Menschen innerhalb von 30 Tagen letal.

Eine der Hauptursachen für Dehydratation im Alter ist eine oft weitaus zu geringe Flüssigkeitsaufnahme (empfohlen sind 1,5 Liter/Tag), weil bei älteren Menschen das natürliche Durstgefühl nicht auftritt. Außerdem neigen ältere Personen dazu, das Trinken auf ein Minimum zu reduzieren, um damit Inkontinenzproblemen gegenzusteuern. In betreuten Wohnformen oder Pflegeeinrichtungen achtet das Personal sehr genau auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, ist aber auch hier auf Schätzungen und die „Compliance“ der Bewohner/-innen angewiesen. Bei alleine lebenden älteren Menschen fällt diese Kontrolle weg und das Risiko einer Dehydratation ist jederzeit gegeben.

Es wurde daher nach einer Möglichkeit gesucht, Veränderungen im Wasserhaushalt älterer Menschen auf einfache Weise mehrmals täglich zu überprüfen. Das Verfahren soll ohne jedes Zutun der alten Person funktionieren und keinerlei Belastung im Tagesablauf darstellen. Das neue Konzept verwendet die sogenannte (multifrequente) Bioimpedanzanalyse, die auch im klinischen Bereich zur Bestimmung der Körperzusammensetzung verwendet wird. Allerdings werden bei der hier vorgeschlagenen Lösung nicht die üblichen Klebeelektroden verwendet, sondern Dauerelektroden, die fix in einem WC-Sitz und einem Handgriff (der beim Aufstehen ohnehin verwendet wird) eingebaut sind. Damit kann mehrmals täglich unbewußt der Wasseranteil ermittelt werden. Je nach Schwere einer sich abzeichnenden Dehydratation wird entweder zum Trinken animiert oder eine „telemedizinische“ Warnung ausgegeben.

Im Rahmen der Sondierung soll das Meßprinzip ausgereift und in Zusammenarbeit mit einer Klinik auf Zuverlässigkeit (Signifikanz) überprüft werden. Im Gegensatz zur Messung von Blutdruck und Blutzucker kann mit dem Dehydratationsmonitor ein wichtiger Vitalparameter vollständig ohne Zutun und „Compliance“ in der eigenen Wohnung laufend erfaßt werden.

Ergebnis

Es konnte gezeigt werden, dass anonymisierte Daten aus klinischen BIA Messungen an als "dehydriert" diagnostizierten PatientInnen charakteristische Verläufe und überwiegend einen Trend aufweisen, der auch in Labormessungen auf einem Prototyp eines WC Sitzes mit Elektroden feststellbar ist.

Beginn
Ende
Finanzierung/Auftraggeber
bmvit und FFG: Programmlinie benefit (9. Ausschreibung) mit der Projektnummer 846227
Projektpartner

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Organisation