Der vorliegende Bericht ist eine Sonderauswertung der „Wiener Studie zur informellen
Betreuung und Pflege älterer Menschen 2008 (VIC 2008)“ (siehe auch Schneider/
Trukeschitz et al. 2009) und gibt einen Überblick über Freizeitverhalten und Erholungs-
möglichkeiten von Erwerbstätigen, welche ältere Personen informell pflegen. Im Mittelpunkt
des Erkenntnisinteresses stehen dabei sowohl subjektive Bewertungen der Erholungs-
möglichkeiten als auch Angaben zur Erholungszeit. Die Kernauswertungen beziehen sich auf Erwerbstätige, wobei die Stichprobe 712 Erwerbstätige, die eine/n pflegebedürftige/n
Angehörige/n betreuen, sowie 610 Erwerbstätige ohne Betreuungsverpflichtung umfasst.
Nach den Erholungsmöglichkeiten befragt, gaben 16,7% der erwerbstätigen informell
Pflegenden (im Gegensatz zu 7,6% der nicht-pflegenden Erwerbstätigen Vergleichsstich-
probe) an, dass diese nicht ausreichend seien. Besonders sind davon Frauen betroffen,
welche ungefähr das doppelte Risiko tragen wie die Vergleichsgruppe, während bei den
Männern kaum Unterschiede zu verzeichnen sind. Mit der Arbeitszeit zusammengerechnet
kommen pflegende Erwerbstätige auf eine zeitliche Beanspruchung durch Pflege und Beruf
von mindestens etwa 60 Stunden. Variablen wie die Pflegestufe, der persönliche Anteil an
der Pflege der betreuten Person insgesamt, mangelnde eigene Gesundheit oder das
Vorhandensein von Kindern im gemeinsamen Haushalt verschlechtern die subjektiv
empfundenen Erholungsmöglichkeiten noch zusätzlich. Personen mit beruflicher Zufrieden-
heit schätzen die Lage als besser ein, wohingegen Erwerbstätige mit einem großen Anteil an
externen Gründen als Motivation zur Pflege über schlechtere Erholungsmöglichkeiten
klagen.
AutorInnen
Ponocny, I., Panholzer, S., Trukeschitz, B., Schneider, U., Mühlmann, R.
Informationen der Publikation (z.B. Journal, Seitenzahl, Verlag, etc.)
Forschungsinstitut für Altersökonomie, WU Wien
Jahr
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